MGV Frohsinn Demmingen

 

In dem herrlich geschmückten Dorfhaus-Saal konnten die Besucher das Mostfest feiern. Der Obst- und Gartenbauverein hatte Eingang, Treppenhaus und Saal in eine Frühlingspracht verwandelt: An der Decke hingen blühende Zweige eines Apfelbaumes, die sogar schon Früchte trugen (von manchen auf den ersten Blick für Ostereier gehalten). Farbenfrohe Naturdekorationen zierten auch die Fensterbänke und in voller Blüte stehende Schlehenzweige auf den Tischen rundeten das Bild ab. Unter dem Motto „Schwäbisch gschwätzt ond gsonga“ präsentierte der Gesangverein einen unterhaltsamen Abend rund um das schwäbische Nationalgetränk - den Mooschd. Josef Regensburger aus Finningen schaffte es wieder einmal mit seinen heiteren Mundartvorträgen das Publikum zu begeistern. Unübertroffen und immer wieder aufs Neue ein voller Lacherfolg ist die Geschichte vom  „Gottlieb“, jenem alten Mosttrinker, dem eines Nachts beim Anstechen eines Fasses das Nachthemd zwischen Spund und Fass gerät. Männergesangverein und Doppelquartett sangen in mehreren Auftritten neben einigen Volksliedern ebenfalls Schwäbisches, unter anderem das selbst verfasste  „Dr wilde, wilde Oschda“ passend zur Randlage Demmingens im Landkreis Heidenheim oder besonders passend zum Thema „Dr Mooschd“. 14 Mostbesitzer aus Demmingen und Wagenhofen aber auch aus Eglingen, Dunstelkingen, Frickingen, Giengen, aber auch aus dem bayerischen Reistingen und Wittislingen hatten ihre edlen Tropfen zum Verkosten mitgebracht. In den Gesangspausen nahmen 46 Besucher an der Verkostung der anonymen Mostproben teil und vergaben Punkte für Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Nachklang der Mostproben. Im letzten Jahr war Josef Herreiner aus Reistingen Mostkönig geworden. In diesem Jahr gab es folgende Platzierungen: Den dritten Platz errang zum vierten Mal in Folge Josef Neher aus Demmingen, zweiter wurde Josef Seitz aus Wagenhofen. Bei der Prämierung des Mostkönigs gab es eine faustdicke Überraschung: der Siegerbembel ging an Richard Faußner aus Frickingen, der erstmals seinen vergorenen Fruchtsaft zum Testen gebracht hatte. Neben ihren Urkunden durften die Erstplatzierten auch einen guten Tropfen aus der Demminger Mosterei mit nach Hause nehmen. Geschmack kann zum Glück nicht genormt werden und die Natur bietet uns eine breite Palette an Farbe, Geruch und Geschmack. Und so konnten auch die Erzeuger der nicht prämierten Moste etwas mit nach Hause nehmen: nämlich die Gewissheit, genau den Most im Keller zu haben, der dem eigenen Geschmack entspricht. Die Besucher nahmen mit nach Hause, dass Chorgesang noch mehr Spaß macht, wenn er in einem Programm eingebunden wird, in dem alle Sinne des Menschen angesprochen werden. 

Zum Jubiläum im 120. Jahr ihres Bestehens konnte der MGV Demmingen seinem Patenverein Chorgemeinschaft Wittislingen in ihrem Festkonzert sängerische Unterstützung gewähren. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich eingefunden, unter anderem auch MdL Georg Barfuß. Sie alle wurden Zeuge eines begeistert aufgenommenen, abwechslungsreichen Auftritts der Chorgemeinschaft. Zunächst zeigte der Jugendchor der Grund- und Hauptschule unter Lehrerin Margit Kloß passend zur WM eine sängerische Reise nach Afrika und um die ganze Welt. Gekonnt bedienten die Kinder das Orff-Instrumentarium. Dirigent Winfried Häußler setzte zunächst auf internationale Volksliedbeiträge und brachte im zweiten Teil traditionelle Chöre aus Oper und Operette zu Gehör. Dazwischen wurden wir, der Patenkindverein aus Demmingen, in die Vortragsfolge mit eingebunden. Dieser Männerchor unter der sicheren Leitung von Günther Bargiel sollte an die glorreichen acht Jahrzehnte erinnern, als man in Wittislingen einen starken Männerchor besaß. Ludwig Schwenkreis hatte die Idee, mit den dargebotenen Chorsätzen Beispiele aus der langen Chorgeschichte zu präsentieren. Der unermüdliche Festorganisator trat dabei als veritabler Baritonsolist auf. Er unterstützte das Dutzend Männerstimmen aus Demmingen bei den drei russischen Volksweisen „Zwölf Räuber“, „Katjuscha-Kasatschok“ und „Suliko“. Der Gastchor war sehr gut einstudiert, gab dem Solisten den Summchor-Hintergrund und behauptete sich in den eigenen vierstimmigen Anteilen als sehr intonationssicher. Der Festchor mit 15 Sängerinnen und 12 Sängern überzeugte mit seinen A-cappella- und den vom Klavier begleiteten Auftritten. Dank W. Häußlers umsichtiger Leitung sang der Chor wohltuend frisch und leicht, selbst in den Opernchören aus Nabucco und dem Troubadour. Begleitet von Andreas Schneider am Klavier gab der Chor Wiener Walzerklänge aus Wiener Blut von Johann Strauß, den „Schwarzen Peter“ , „Ach, ich hab in meinem Herzen“ und dann dänische, französische, russische und estnische Lieder zum Besten. Einen großen Eindruck hinterließen beim Publikum „Kalinka“, „Tebje Pojem“, „Vater unser“ und „Der Fischer“. Mit den irischen Segenswünschen beschloss die Chorgemeinschaft mit „Der Freundschaft Band“ (gemeinsam mit Sängern vom Patenverein Frohsinn Lauingen) das gelungene, von den Zuhörern lebhaft applaudierte Konzert.

 

Die besten Moste kommen aus Bayern

 

Demmingen (kd) Beim alljährlichen Mostfest im württembergischen Demmingen gingen die ersten beiden Plätze nach Bayern. Konrad Bess aus Wittislingen schaffte es auf Platz 2 und der 83jährige Josef Herreiner aus Reistingen konnte für seinen Siegermost den Wanderpokal mit nach Hause nehmen.    

 

Unter dem Motto „Schwäbisch gschwätzt ond gsonga“ präsentierte der Gesangverein, moderiert durch Klemens Neher, einen unterhaltsamen Abend rund um das schwäbische Nationalgetränk - den Mooschd. Der Saal im Dorfhaus war hierzu vom Obst- und Gartenbauverein geschmückt worden. Alte Theaterkulissen bildeten einen besonderen Rahmen. Gäste des Abends waren die Country Hunters (auf gut schwäbisch „Landjäger“) aus Nattheim, die mit ihren recht hintersinnigen Songs über Land und Leute (und ihre kleinen und großen Schwächen) die Aufmerksamkeit des Publikums genießen konnten. Bekannt ist seit einiger Zeit besonders ihr „Nadda“, mit dem sie ihre Heimatgemeinde besingen und mit dem sie es in Ton und Bild auch auf die homepage der Gemeinde geschafft haben. Der Demminger Männergesangverein und sein Doppelquartett sangen in mehreren Auftritten ebenfalls Schwäbisches, wie „Dr Gsangverei“ oder „Dr wilde, wilde Oschda“ oder besonders passend zum Thema „Dr Mooschd“, teilweise aber auch Lieder aus dem letztjährigen Konzert „Mein lieber Herr Gesangverein“. Im Verein singen auch Männer aus Finningen, Mödinger und Lauingen. Und so verwundert es nicht, dass neben vielen Gästen aus dem Bayerischen auch Josef Regensburger aus Finningen mit seinen heiteren, schwäbischen  Mundartvorträgen zu dem Abend beitrug. Unübertroffen und jedes Jahr aufs Neue ein voller Lacherfolg ist die Geschichte vom  „Gottlieb“, jenem alten Mosttrinker, dem eines Nachts beim Anstechen eines Fasses das Nachthemd zwischen Spund und Fass gerät.     

Immer wieder kurz unterbrochen wurden die Gesangsvorträge von den Mostproben. Schon seit Jahrhunderten wird aus dem Saft der gepressten Äpfel und Birnen nicht nur Saft, sondern auch Most gemacht. Früher eher ein Getränk der einfacheren Leute, erfreut sich dieses Schwäbische Nationalgetränk in den letzten Jahren wieder steigender Beliebtheit. Wer Apfelsaft und Most macht, erhält so ganz nebenbei auch noch die Streuobstbestände und das vertraute Bild der von Obstbäumen gesäumten Ortsränder. Das Härtsfelddorf Demmingen hat mit der Mosterei Zengerle den Fachbetrieb für solche Spezialitäten in seiner Mitte. So lag es nahe, eine Mostprämierung ins Leben zu rufen, die nun bereits zum vierten Male stattfand. 11 Mostbesitzer hatten ihre edlen Tropfen mitgebracht. Und schnell fanden sich aus dem Publikum auch 26 Personen, die an der Verkostung der anonymen Mostproben teilnahmen und eifrig und gewissenhaft Punkte für Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Nachklang vergaben. Große Spannung herrschte bei der Auswertung: würde es Hans Urban aus Dunstelkingen gelingen, zum drittenmal Demminger Mostkönig zu werden? Die Besucher, die mit bewerteten, wollten es anders. Den dritten Platz errang zum wiederholten Male Josef Neher aus Demmingen, zweiter wurde Konrad Bess aus Wittislingen und der Siegerbembel ging ins benachbarte Reistingen: Josef Herreiner konnte diesmal mit seinen vergorenen Fruchtsaft den ersten Platz belegen. Neben ihren Urkunden durften die Erstplatzierten auch einen guten Tropfen aus der Demminger Mosterei mit nach Hause nehmen. Geschmack kann zum Glück nicht genormt werden und die Natur bietet uns eine breite Palette an Farbe, Geruch und Geschmack. Und so konnten auch die Erzeuger der nicht prämierten Moste etwas mit nach Hause nehmen: nämlich die Gewissheit, genau den Most im Keller zu haben, der dem eigenen Geschmack entspricht. Beschlossen wurde der Abend vom Doppelquartett mit der gesungenen Geschichte vom „Guten Mann“ von den Bläck Föös, deren Melodie an „Guter Mond, du gehst so stille“ angelehnt ist.  

 



Die Country Hunters aus „Nadda“


v.l.: Klemens Neher, Konrad Bess, Wittislingen (2. Platz); Josef Herreiner, Reistingen (1. Platz), Josef Neher, Demmingen (3. Platz), Anton Kohler 1. Vorsitzender