MGV Frohsinn Demmingen
Zum Jubiläum im 120. Jahr ihres Bestehens konnte der MGV Demmingen seinem Patenverein Chorgemeinschaft Wittislingen in ihrem Festkonzert sängerische Unterstützung gewähren. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich eingefunden, unter anderem auch MdL Georg Barfuß. Sie alle wurden Zeuge eines begeistert aufgenommenen, abwechslungsreichen Auftritts der Chorgemeinschaft. Zunächst zeigte der Jugendchor der Grund- und Hauptschule unter Lehrerin Margit Kloß passend zur WM eine sängerische Reise nach Afrika und um die ganze Welt. Gekonnt bedienten die Kinder das Orff-Instrumentarium. Dirigent Winfried Häußler setzte zunächst auf internationale Volksliedbeiträge und brachte im zweiten Teil traditionelle Chöre aus Oper und Operette zu Gehör. Dazwischen wurden wir, der Patenkindverein aus Demmingen, in die Vortragsfolge mit eingebunden. Dieser Männerchor unter der sicheren Leitung von Günther Bargiel sollte an die glorreichen acht Jahrzehnte erinnern, als man in Wittislingen einen starken Männerchor besaß. Ludwig Schwenkreis hatte die Idee, mit den dargebotenen Chorsätzen Beispiele aus der langen Chorgeschichte zu präsentieren. Der unermüdliche Festorganisator trat dabei als veritabler Baritonsolist auf. Er unterstützte das Dutzend Männerstimmen aus Demmingen bei den drei russischen Volksweisen „Zwölf Räuber“, „Katjuscha-Kasatschok“ und „Suliko“. Der Gastchor war sehr gut einstudiert, gab dem Solisten den Summchor-Hintergrund und behauptete sich in den eigenen vierstimmigen Anteilen als sehr intonationssicher. Der Festchor mit 15 Sängerinnen und 12 Sängern überzeugte mit seinen A-cappella- und den vom Klavier begleiteten Auftritten. Dank W. Häußlers umsichtiger Leitung sang der Chor wohltuend frisch und leicht, selbst in den Opernchören aus Nabucco und dem Troubadour. Begleitet von Andreas Schneider am Klavier gab der Chor Wiener Walzerklänge aus Wiener Blut von Johann Strauß, den „Schwarzen Peter“ , „Ach, ich hab in meinem Herzen“ und dann dänische, französische, russische und estnische Lieder zum Besten. Einen großen Eindruck hinterließen beim Publikum „Kalinka“, „Tebje Pojem“, „Vater unser“ und „Der Fischer“. Mit den irischen Segenswünschen beschloss die Chorgemeinschaft mit „Der Freundschaft Band“ (gemeinsam mit Sängern vom Patenverein Frohsinn Lauingen) das gelungene, von den Zuhörern lebhaft applaudierte Konzert.
Die besten
Moste kommen aus Bayern
Demmingen
(kd) Beim alljährlichen Mostfest im württembergischen Demmingen gingen die
ersten beiden Plätze nach Bayern. Konrad Bess aus Wittislingen schaffte es auf
Platz 2 und der 83jährige Josef Herreiner aus Reistingen konnte für seinen
Siegermost den Wanderpokal mit nach Hause nehmen.
Unter dem
Motto „Schwäbisch gschwätzt ond gsonga“ präsentierte der Gesangverein,
moderiert durch Klemens Neher, einen unterhaltsamen Abend rund um das
schwäbische Nationalgetränk - den Mooschd. Der Saal im Dorfhaus war hierzu vom
Obst- und Gartenbauverein geschmückt worden. Alte Theaterkulissen bildeten
einen besonderen Rahmen. Gäste des Abends waren die Country Hunters (auf gut
schwäbisch „Landjäger“) aus Nattheim, die mit ihren recht hintersinnigen Songs über
Land und Leute (und ihre kleinen und großen Schwächen) die Aufmerksamkeit des
Publikums genießen konnten. Bekannt ist seit einiger Zeit besonders ihr
„Nadda“, mit dem sie ihre Heimatgemeinde besingen und mit dem sie es in Ton und
Bild auch auf die homepage der Gemeinde geschafft haben. Der Demminger Männergesangverein
und sein Doppelquartett sangen in mehreren Auftritten ebenfalls Schwäbisches,
wie „Dr Gsangverei“ oder „Dr wilde, wilde Oschda“ oder besonders passend zum
Thema „Dr Mooschd“, teilweise aber auch Lieder aus dem letztjährigen Konzert
„Mein lieber Herr Gesangverein“. Im Verein singen auch Männer aus Finningen,
Mödinger und Lauingen. Und so verwundert es nicht, dass neben vielen Gästen aus
dem Bayerischen auch Josef Regensburger aus Finningen mit seinen heiteren,
schwäbischen Mundartvorträgen zu dem
Abend beitrug. Unübertroffen und jedes Jahr aufs Neue ein voller Lacherfolg ist
die Geschichte vom „Gottlieb“, jenem
alten Mosttrinker, dem eines Nachts beim Anstechen eines Fasses das Nachthemd
zwischen Spund und Fass gerät.
Immer
wieder kurz unterbrochen wurden die Gesangsvorträge von den Mostproben. Schon
seit Jahrhunderten wird aus dem Saft der gepressten Äpfel und Birnen nicht nur
Saft, sondern auch Most gemacht. Früher eher ein Getränk der einfacheren Leute,
erfreut sich dieses Schwäbische Nationalgetränk in den letzten Jahren wieder
steigender Beliebtheit. Wer Apfelsaft und Most macht, erhält so ganz nebenbei
auch noch die Streuobstbestände und das vertraute Bild der von Obstbäumen gesäumten
Ortsränder. Das Härtsfelddorf Demmingen hat mit der Mosterei Zengerle den Fachbetrieb
für solche Spezialitäten in seiner Mitte. So lag es nahe, eine Mostprämierung
ins Leben zu rufen, die nun bereits zum vierten Male stattfand. 11 Mostbesitzer
hatten ihre edlen Tropfen mitgebracht. Und schnell fanden sich aus dem Publikum
auch 26 Personen, die an der Verkostung der anonymen Mostproben teilnahmen und
eifrig und gewissenhaft Punkte für Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Nachklang
vergaben. Große Spannung herrschte bei der Auswertung: würde es Hans Urban aus
Dunstelkingen gelingen, zum drittenmal Demminger Mostkönig zu werden? Die
Besucher, die mit bewerteten, wollten es anders. Den dritten Platz errang zum
wiederholten Male Josef Neher aus Demmingen, zweiter wurde Konrad Bess aus
Wittislingen und der Siegerbembel ging ins benachbarte Reistingen: Josef
Herreiner konnte diesmal mit seinen vergorenen Fruchtsaft den ersten Platz
belegen. Neben ihren Urkunden durften die Erstplatzierten auch einen guten
Tropfen aus der Demminger Mosterei mit nach Hause nehmen. Geschmack kann zum
Glück nicht genormt werden und die Natur bietet uns eine breite Palette an
Farbe, Geruch und Geschmack. Und so konnten auch die Erzeuger der nicht
prämierten Moste etwas mit nach Hause nehmen: nämlich die Gewissheit, genau den
Most im Keller zu haben, der dem eigenen Geschmack entspricht. Beschlossen
wurde der Abend vom Doppelquartett mit der gesungenen Geschichte vom „Guten
Mann“ von den Bläck Föös, deren Melodie an „Guter Mond, du gehst so stille“
angelehnt ist.
Die Country Hunters aus „Nadda“
v.l.:
Klemens Neher, Konrad Bess, Wittislingen (2. Platz); Josef Herreiner,
Reistingen (1. Platz), Josef Neher, Demmingen (3. Platz), Anton Kohler 1. Vorsitzender